Begonnen haben die Bauarbeiten für den Berliner Hauptbahnhof schon 1995, als drei unterirdische Tunnel für Straße, Eisenbahn und U-Bahn gegraben wurden. Dafür musste sogar das Spreebett vorübergehend verlegt werden.
Nach einigen Jahren des Bauens und Umplanens konnte der Hauptbahnhof am 26. Mai 2006 mit großer Feier eröffnet werden. Am 28. Mai rollte um 00:29 der erste Zug ein. Es handelte sich um den Regionalexpress nach Eberswalde.
Seitdem rechnet die Bahn mit etwa 300.000 täglichen Fahrgästen und Besuchern. Wie Petra, die aus Friedenau stammt und seit einigen Jahren in Moabit wohnt. Sie lebt in einer Genossenschafts-Wohnung, „einigermaßen sicher vor willkürlichen Mieterhöhungen“.
Petra arbeitet als Stadtführerin für Berlin und Potsdam. Sie ist daher ständig unterwegs und sehr oft am Hauptbahnhof. Heute Vormittag hat sie eine Rentnergruppe von ehemaligen Pfadfindern aus Luxemburg auf einer dreistündigen Stadtrundfahrt begleitet. Gerade wartet sie auf eine Schulklasse, die bald mit dem Zug ankommt. Sie wird sie „zum Hostel bringen, um dann Stadtpläne auszuteilen und vermutlich einige Fragen der Lehrer zu beantworten.“ Dort ist sie dann erst mal fertig, eine Kollegin übernimmt die Gruppe. Und heute Abend steht schließlich einige Geschäftsleute auf ihrem Plan.
Petra verbindet aber nicht nur Berufliches mit dem Hauptbahnhof, auch das eigene Verreisen, zum Beispiel wenn sie zu ihrer Mutter fährt, die in Rheinland wohnt. „Und manchmal einfach durch den Bahnhof laufen, hier ist immer was los! Ein Kaffee trinken, in die Geschäfte gucken, selbst wenn man am Ende nichts kauft.“
Ich wünsche Petra noch viel Spaß auf ihren ereignisreichen Touren und freue mich auf nächsten Sonntag. Dort werde ich Ihnen nämlich noch etwas über den Hauptbahnhof erzählen und vor allem ein ganz neues, fotografisches Projekt zeigen.