Der Ladeturm an der Spree steht auf dem ehemaligen Gelände der F. W. Schütt Dampfmühle AG, die 1875 von Bäckermeister Friedrich Wilhelm Schütt gegründet wurde. Zwischen Spreeufer und Stromstraße wurde Ende des 19. Jahrhunderts die damals größte, dampfbetriebene Kornmühle Berlins errichtet.
1922 übernahm der Potsdamer Kurt Kampffmeyer die Mühle, elektrifizierte und erweiterte sie. Der Turm wurde 1939/40 gebaut und hatte die Aufgabe, mit Rohren das Getreide aus den ankommenden Kähnen in das Silogebäude der Mühle hineinzusaugen. In der offenen Durchfahrt konnten Lkws beladen werden.
Der Betriebsstandort wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört, später wiederaufgebaut und 1986 vom Unternehmen aufgegeben. Das Verwaltungsgebäude genießt Denkmalschutz und wird von Elektronikdienstleistungszentrum Focus Teleport genutzt. Der Ladeturm ist ebefalls denkmalgeschützt und mit Ausnahme der stark vergrößerten Fenster im Originalzustand erhalten. Die Fliesenreliefs mit Segelschiff und Wappen, die sich im Inneren des Portals befinden, erinnern noch heute an Kurt Kampffmeyer und seine Kornmühle.