Der Moabiter Westhafen ist der größte Hafen der Stadt. Er dient der Binnenschifffahrt als Umschlag- und Lagerplatz und gliedert sich heute in zwei parallel verlaufende Hafenbecken.
Schon 1895 wurde beschlossen, zwei Häfen im Osten und Westen Berlins zu errichten, weil die Anlagen am Landwehrkanal und am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal nicht mehr ausreichten. Der Osthafen in Stralau konnte 1913 eröffnet werden, während sich die Arbeiten am Westhafen wegen Widerstände, Verhandlungen und schließlich wegen des Ersten Weltkriegs lange verzögerten.
1923 konnte der Westhafen endlich eröffnet werden. Betreibergesellschaft war die neu gegründete BEHALA (Berliner Hafen- und Lagerhaus AG). Die Architekten Friedrich Krause und Richard Wolffenstein entwickelten dabei eine eigenständige Hafenstadt. Zunächst bestand der Westhafen aus zwei Becken mit Verwaltungsgebäude, Casino, fünf Speichern und kleineren technischen Bauten. Bald kamen ein weiteres Hafenbecken und neu Lagerräume hinzu.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren 60 Prozent der Hafenanlagen zerstört, sodass bis 1950 der Kriegsschaden beseitigt und der Hafen weiter ausgebaut werden musste. 2001 wurde dann das nördliche Hafenbecken wieder zugeschüttet, um Platz für neue Speditionsgebäude zu schaffen.
Heute stehen einige der älteren Räume leer, die Zeitungsabteilung der Staatsbibliothek ist im ehemaligen Getreidespeicher untergebracht und die Justizverwaltung unterhält ein Archiv im alten Zollspeicher. Die BEHALA sitzt in Halle 1, während das ursprüngliche Verwaltungsgebäude umgebaut und saniert wird. Dort sollen Büros vermietet werden.