Die Stulle: Aquarell und Tusche auf Aquarellpapier, 23 x 17 cm
Läuft man in Charlottenburg der Carmerstraße entlang, wird man Die Stulle schwer verfehlen können. Ursprünglich hat mich das aufwendig bemalte Haus hergelockt: Exotische Blumen, Pflanzen und sogar ein Krokodil zieren die Wände des Doppelgebäudes im romantizistischen Bürgerstil, das schon 1896 errichtet wurde. Architekt war Bernhard Sehring, der auch Theaterhäuser wie das Theater des Westens geplant hat. So wundert es nicht, dass die spätere Fassadengestaltung historische Elemente von Theaterkulissen neu aufleben lässt.
Aber zurück zu Die Stulle: Das Angebot, das sich hinter dem vermeintlich bescheidenen Namen verbirgt, steht seiner Unterbringung im Nichts nach. Dünne Scheiben Graubrot mit gleichmäßigem Einheitsbelag wären hier völlig fehl am Platz. Stattdessen werden hier knusprige, saftige Brote daumendick geschnitten und mit frischen, besonderen Zutaten kunstvoll und üppig belegt, z.B. mit Brie, karamellisierter Birne und Aprikosensenf …