Museum für Naturkunde, Aquarell, Fasermaler und Tusche auf Aquarellpapier, 15 x 9,5 cm
Wenn ich als Kind durch das Mailänder Naturkundemuseum geführt wurde – was nach meiner Erinnerung erstaunlich oft vorgekommen sein soll – fand ich es immer sehr langweilig: Alle Säle der Reihe nach besuchen und jedes einzelne Exponatsschild lesen müssen. Betrete ich heute das Museum für Naturkunde in Berlin, habe ich eine ganz andere Technik: Ich habe mein Skizzenbuch dabei und zeichne das auf, was mir begegnet und meine Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Meist komme ich kaum über den ersten Raum hinaus. Das dürfte für meine Begleitung wahrscheinlich genau so wenig unterhaltsam sein, wie 30 Millionen Sammlungsobjekte eins nach dem anderen unter die Lupe zu nehmen.
Das Museum beherbergt umfassende mineralogische, paläontologische und zoologische Sammlungen – die ornithologische Sammlung zeigt mehr als 90 % aller gegenwärtigen Vogelarten. Auch ein Tierstimmenarchiv soll es geben. Besonders faszinierend finde ich die in Alkohol eingelegten Fische und Krebse: Im fensterlosen Ausstellungsraum stapeln sich die dicht aneinander stehenden, angestrahlten Gläser bis zur Decke.