Aquarell und Tusche auf Aquarellpapier, 25,5 x 10 cm
An einem der letzten sonnigen Tagen war ich auf dem Weg zum Amtsgericht Wedding und plötzlich etwas unsicher: Sollte ich weiter geradeaus fahren oder doch schon abbiegen? So fragte ich eine Gruppe Umzugshelfer. Sie kannten sich in der Gegend aus und fügten ihrer Wegbeschreibung hinzu, das Gebäude sehe aus wie eine Kathedrale.
In der Tat, das Amtsgericht wirkt sehr mächtig und ist im neogotischen Stil reichlich verziert. Das verwinkelte Treppenhaus im Inneren verstärkt den sakralen Eindruck. Das Gebäude wurde anfangs des 20. Jahrhunderts erbaut und 1958 bzw. 1987 erweitert. Auch der Platz vor dem Gericht musste ab 1949 nach seiner Nutzung im Krieg als Grabeland zum Gemüseanbau neu gestaltet werden. Eine Tafel vor der Parkanlage erläutert die Geschichte vom „Brunnenplatz“, der nicht nach seinem Springbrunnen, sondern nach der nahe gelegenen Quelle, dem Gesundbrunnen, benannt wurde.